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Calvinismus: Die Reformierten in Deutschland und Europa

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Im Jahr 1533 tobte in Paris der Streit zwischen den konservativen Kirchenanhängern und den humanistischen Reformern. Zu dieser Zeit bekannte sich Calvin offen als Reformer und musste Frankreich schließlich verlassen, als König Franz I. alle protestantischen Kirchenanhänger verfolgen ließ.

Calvins Gottes- und Menschenbild enthält strenge Züge, aber auch starke Elemente der Freiheit, die ab dem 17. Jahrhundert zunehmend entfaltet wurden. Sie betrafen hauptsächlich Staat und Gesellschaft. Das Irritierende am Calvinismus ist jedoch das Prinzip der doppelten Prädestination, der Vorherbestimmung, der jeder Mensch unterworfen ist. Gott hat von Anfang an, bereits vor der Geburt eines Menschen entschieden, wer gerettet wird und wer der Verdammnis ausgesetzt ist. Diese merkwürdige These wurde von Luther strikt abgelehnt.sola christus: Der Glaubenssatz sola christus lässt sich eigentlich wörtlich übersetzen: Nur Christus. Damit ist gemeint, dass Christus neben Gott selbst die höchste und alleinige Instanz der religiösen Autorität ist. Nur er ist der Vertreter Gottes auf Erden. Die katholische Papstkirche hingegen spricht auch der Institution Kirche selbst und vor allem ihrem Oberhaupt, dem Papst, eine solche Autorität zu. Die Theologie Calvins betont die unbedingte Heiligkeit Gottes. Alles Menschenwerk, sogar die Glaubensentscheidung und nicht zuletzt der Kultus der katholischen Kirche mit Sakramenten, Reliquien oder Ablass galten ihm als Versuche, die Souveränität Gottes einzuschränken und an Irdisches zu binden. Die zum Teil schroffen Züge von Calvins Offenbarungs-, Gnaden- und Erlösungslehre wurden in der Auseinandersetzung der Calvinisten mit den „ Arminianern“ im 17. Jahrhundert durch die Beschlüsse der Dordrechter Synode und durch das Bekenntnis von Westminster noch verschärft; das gilt insbesondere für Calvins Lehre von der doppelten Prädestination, wonach Gott ein für alle Mal vorherbestimmt habe, ob ein bestimmter Mensch auf dem Weg zur ewigen Seligkeit oder zur ewigen Verdammnis sei.

Lyle D. Bierma, Donald Sinnema: The Three Forms of Unity. In: Michael Allen, Scott R. Swain (Hrsg.): The Oxford Handbook of Reformed Theology, Oxford/New York 2020, S. 248f. Calvinismus‘ ist, wenigstens im deutschsprachigen Bereich, für Reformierte eine – oft polemische – Fremdbezeichnung, die sie mit Grund von sich weisen und nicht als Selbstbezeichnung gebrauchen.“ [4] ( Eberhard Busch) Der Mensch ist von Anfang an sündig und kann das Wort Gottes und die Botschaft der Bibel nicht selbst verstehen. Nur durch die Hilfe Gottes kann der Mensch gut werden und Gottes Lehre verstehen.Die einmal Geretteten werden gerettet bleiben. Es sei unmöglich, Gottes Gnade wieder zu verlieren ( Röm 8,28 LUT, Joh 6,39 LUT). Diese „Beharrlichkeit“ wird mit dem Fachbegriff „Perseveranz“ bezeichnet.

Im 19. Jahrhundert engagierten sich die von Calvin geprägten oder stark beeinflussten Kirchen bei vielen sozialen und politischen Reformen in der angloamerikanischen Welt, beispielsweise bei der Abschaffung der Sklaverei ( William Wilberforce, Harriet Beecher Stowe u.a.), Einführung des Frauenwahlrechts, Gründung von Gewerkschaften und der britischen Labour Party. [39] Im frühen 20. Jahrhundert entstand in den Vereinigten Staaten eine populäre Darstellung von „Fünf Punkten des Calvinismus“ unter dem Akronym TULIP ( Total depravity, Unconditional election, Limited atonement, Irresistible grace, Perseverance of the saints). Inhaltlich handelt es sich um eine Simplifizierung der Lehrregeln von Dordrecht bei geänderter Reihenfolge der Themen. Weder kann der klassische Calvinismus auf fünf Punkte reduziert werden, noch stammen alle fünf Formulierungen von Calvin. [5] Völlige Verdorbenheit/Unfähigkeit ( Total depravity) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ] Der kalvinistische Glaube erfährt in Nordamerika eine neue Popularität, so der Zeitschriften-Autor David Van Biema. Sein Artikel über den Neo-Calvinismus ist in dem Artikel vom 12. März 2009 „10 Ideen, die die Welt gerade ändern“ enthalten. Das etwas rigide Glaubenssystem scheint eine wachsende Anziehungskraft auf Individuen zu haben, die von einer alles durchdringenden Moral überschwemmt werden. Zu den neuen Sprechern des Neo-Calvinismus gehören John Piper aus Minneapolis, Mark Driscoll aus Seattle und Albert Mohler, Leiter des Southern Seminary der Southern Baptist Convention. Calvinismus heute Die Lehren des Calvinismus werden oft als 5 Schlagworte zusammengefasst. Sie beschreiben die Glaubensgrundsätze des Calvinismus. Schau sie dir hier einmal an: Durch die Testakte von 1673 wurden schließlich in England neben Katholiken auch die calvinistischen Puritaner (Kongregationalisten), Baptisten, Quäker und ab Ende des 18. Jahrhunderts die Methodisten aus allen Staatsämtern und dem Parlament ausgeschlossen, wodurch sie in privatwirtschaftliche Bereiche gedrängt wurden. Im 18. Jahrhundert waren beinahe die Hälfte der englischen Erfinder, Kaufleute und Unternehmer Calvinisten, obwohl diese in der britischen Gesamtbevölkerung eine Minderheit darstellten.Nach Margit Ernst-Habib sind die Fünf Punkte des Calvinismus der Versuch einer retrospektiven Identitätsbestimmung durch Auflisten von Lehrpunkten ( essential tenets), die angeblich die Essenz des klassischen Calvinismus beinhalten. Eine beanspruchte unveränderliche Gültigkeit stehe aber in Spannung zu dem hermeneutischen Grundsatz reformierter Kirchen, dass die Heilige Schrift dem Bekenntnis vorgeordnet ist und Bekenntnissätze nach besserer Belehrung durch die Heilige Schrift revidierbar sind. [9] Weitere Merkmale des Calvinismus [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Diese vier Punkte sind in allen evangelischen Kirchen bedeutsam, jedoch haben die verschiedenen Reformatoren weitere Lehren hinzugefügt oder aus diesen Punkten andere Lehren abgeleitet. Die von Calvin geprägten Strömungen zeichnen sich dabei durch eine große Strenge aus. Ein besonderes Merkmal ist die "Prädestinationslehre" ("prädestiniert" bedeutet "vorherbestimmt"). Calvin lehrte, dass Gott vorherbestimmt habe, welche Menschen gerettet werden und welche nicht. Die Lehren des Calvinismus werden meist unter fünf Schlagwörtern zusammengefasst: die völlige "Verderbtheit" des Menschen, die "bedingungslose Erwählung" durch Gott, die "begrenzte Versöhnung", die "unwiderstehliche Gnade" Gottes und die "Beharrlichkeit der Heiligen". Der Calvinismus ist ein Zweig der protestantischen Kirche nach den Lehren des französischen Reformators John Calvin (1509-64). Der fundamentalste Grundsatz des calvinistischen Glaubens ist, dass Gott souverän ist. Zusätzlich zu dieser Grundüberzeugung gibt es fünf Lehrsätze des Calvinismus, die manchmal mit dem Akronym TULIP gelehrt werden: In der Kirchenordnung selbst pflegen die Calvinisten kein hierarchisches System (anders als bspw. die katholische Kirche). Jedes Mitglied der Gemeinde kann theoretisch zum Priester geweiht werden und jeder Priester hat die gleiche "Machtstellung" innerhalb der Kirchengemeinde.

Die zweite Voraussetzung für das Entstehen demokratischer Strukturen im angloamerikanischen Raum war, dass Calvin als beste Regierungsform eine Mischung aus Demokratie und Aristokratie favorisierte. Die Monarchie kam für ihn nicht in Frage, weil nach der geschichtlichen Erfahrung Könige dazu neigten, alle Macht an sich zu reißen – zum Schaden ihrer Untertanen. Das Wohlergehen der einfachen Menschen war aber Calvins Kriterium für eine gute Staatsform. Um politischen Machtmissbrauch zu verhindern, schlug er deshalb ein System von weltlichen Instanzen vor, die sich gegenseitig eingrenzen und kontrollieren ( Gewaltenteilung). [29] Was der calvinistische Glaube beinhaltet, weißt Du nun. Doch wie genau wird er in der echten Lebenswelt eigentlich praktiziert? Peter Streitenberger: Die fünf Punkte des Calvinismus aus biblischer Perspektive. Verlag für Theologie und Religionswissenschaft, Nürnberg 2011, ISBN 978-3-941750-42-5 (die frühere umfangreichere Ausgabe von 2007 bei CMD, Hünfeld, behandelte zusätzlich „Umkämpfte Schriftstellen“). Die Fünf Punkte des Calvinismus stehen in keiner historischen Beziehung zu den Lehrregeln von Dordrecht und geben diese auch nicht unverkürzt wieder (was besonders bei den Formulierungen Total depravement und Limited Atonement kritisiert wird). [6] Das schwerwiegendste Problem ist aber folgendes: Die Lehrregeln stehen als Bekenntnisschrift nicht für sich, sondern stellen eine Ergänzung zu den beiden älteren Bekenntnisschriften der niederländischen reformierten Kirche dar, der Confessio Belgica und dem Heidelberger Katechismus. Während die Confessio Belgica und der Heidelberger Katechismus jeweils das ganze Spektrum der Glaubensinhalte darstellen, haben die Lehrregeln nur den Anspruch, einige aktuelle Streitfragen zur Prädestination verbindlich zu klären. [7] Was ist nun die Lehre Calvins? Er ging davon aus, dass Gott absolut autonom ist. Er braucht keine Vermittler, keine kirchliche Autorität auf Erden. Bindend ist einzig und allein Gottes Wort. Nur durch Jesus Christus, nicht durch die kirchlichen Institutionen gelangt der Mensch zu Gott. Nicht durch gute Werke, sondern nur durch den Glauben erkennt der Mensch Christus. Nur durch die Gnade Gottes wird der Mensch gerettet.

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